Biogas – Energiequelle der Zukunft?

Im Moment wird in Rheinberg der Bau einer neuen Biogasanlage diskutiert. Unter anderem auch die Frage, ob u.a. auch eigentlich als Nahrungsmittel gedachte Produkte zur Energiegewinnung eingesetzt werden dürfen, obwohl in anderen Teilen der Welt Menschen täglich Hunger leiden.

Entwarnung gab es in der genannten Frage sehr schnell: der verwendete und zu 50 % auf dem Hof der Hoogen Bioenergieanlage selbst angebaute Mais wäre nicht für die Ernährung von Menschen geeignet, sondern würde höchstens für die Fütterung von Mastvieh genutzt. Die Bedenken aus humanitärer Sicht verflogen also, man konnte sich auf die Funktionsweise der Biogasanlage konzentrieren.

Wie genau eine solche Anlage im Detail funktioniert, soll an dieser Stelle aus Platzgründen nicht erläutert werden. Um es grob zu beschreiben: aus getrocknetem Mais, getrocknetem Roggen und getrocknetem Grünschnitt (z.B. Gras) wird über einen durch Bakterien eingeleiteten Gärprozess Gas erzeugt.

Dieses Gas wird "verbrannt" und mit der dabei erzeugten Kraft eine Maschine in Gang gesetzt, welche die erzeugte Energie in Strom umwandelt – in einem Jahr soviel, dass 1000 Haushalte während der 12 Monate komplett versorgt werden können.

Ein weiterer Clou an der ganzen Sache: durch den Prozess wird sogar noch Fernwärme erzeugt, die ausreicht um einige öffentliche Gebäude in Alpen zu beheizen (z.B. ein Schwimmbad, eine Schule).

Die am Ende übrig bleibende Biomasse (geruchslos und fest) kann noch zu "Pallets" gepresst und somit zum Heizen verwendet werden – oder zum Düngen von Gärten oder Höfen.

Insgesamt wurde uns eine Methode der Energiegewinnung gezeigt, die nicht nur sehr ressourcen- und energieschonend ist, sondern auch komplett "receycelbar" ist – keine "Zutat" wird verschwendet.

Vielen Dank an dieser Stelle an den freundlichen Mitarbeiter der Hoogen Bioenergieanlage – die Führung war sehr spannend und kompetent gestaltet. Wir empfehlen euch weiter! 🙂