
Gefühlt zu Beginn jeder neuen Woche kommt die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU)mit einem neuen Vorschlag um die Ecke gesprungen wobei nie eher selten etwas Annehmbares dabei ist. Neueste Schnapsidee ist die Einführung eines Putzhilfen-Zuschusses: jungen Müttern soll der Wiedereinstieg in die Berufswelt erleichtert werden, in dem sie für eine privat angestellte Putzkraft eine Erstattung von 6 Euro pro Stunde bekommen sollen.
Was diesen Zuschuss so verrückt macht, ist die Tatsache, dass die Koalition aus CDU/CSU und FDP vor etwas mehr als zwei Wochen im Bundestag noch das sogenannte Betreuungsgeld verabschiedet hat. Dieses Betreuungsgeld – im Folgenden zutreffender Herdprämie genannt – soll Frauen dazu anregen, eben nicht berufstätig zu sein, das eigene Kind nicht in einer öffentlichen KiTa anzumelden und dafür zuhause zu bleiben.
Zwei sich absolut widersprechende Ansätze und mal wieder ein Anzeichen dafür, dass bei Schwarz-Gelb die linke Hand nicht weiß, was die rechte Hand grade so treibt. Und in den meisten Fällen ist das nix Gutes. Herzlichen Willkommen in der Berliner Anstalt.
Und zum Schluss wage ich dann mal eine gar nicht mal so gewagte Prognose: während Herdprämie vor allem von Eltern in Anspruch genommen wird, deren Kinder den Besuch einer KiTa z.B. aus Sprachgründen am dringendsten nötig hätten, wird der Putzhilfen-Zuschuss vor allem von gut ausgebildeten Frauen genutzt die wahrscheinlich sowieso keine Probleme hätten, das Geld für eine Putzhilfe aufzubringen. Im Klartext: unsinnige Wahlgeschenke, die unterm Strich niemandem etwas bringen aber schön teuer sind. Bravo.
Wir Jusos wollen dann lieber einen klügeren Weg gehen: Herdprämie und Putz-Zuschuss klemmen, dafür das Geld den Kommunen für den dringend notwendigen Ausbau von KiTa-Einrichtungen für Kinder unter 3 Jahren geben. Los, Frau Schröder! Nächstes Wochenende mal etwas darüber nachdenken. Auch wenn ich persönlich wenig Hoffnung habe.
Der veröffentlichte Kommentar spiegelt die persönliche Meinung von Simon Panke wieder und ist keine offizielle Stellungnahme der Jusos Kreis Wesel!