Tausende Schüler und Schülerinnen bereiteten sich wochenlang auf den krönenden
Abschluss ihrer Schullaufbahn vor. Denn am Mittwoch, den 19.04, sollten eigentlich
die Abitur-Prüfungen in vielen naturwissenschaftlichen Fächern von statten gehen.
Daraus wird nichts. Gestern Abend um 21:00 Uhr erteilte Ministerin für Schule und
Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Dorothee Feller, den Prüfungen eine
Absage. Mit der Begründung es habe ein „massives technisches Problem“ gegeben
müssen die Prüfungen der Fächer Biologie, Chemie, Informatik, Technik, Physik
und Ernährungslehre (Grund- sowie Leistungskurs) verschoben werden. Keine
Entschuldigung an die Schüler sowie Schülerinnen und Eltern. Dafür der
Ersatztermin, am kommenden Freitag, 21. April. Ob es dieses Mal funktioniert,
werden wir sehen.
„Seit Beginn der Pandemie merken wir an, dass die nordrhein-westfälische
Landesregierung sich nicht, aber auch gar nicht, für Schulen, Schüler und
Schülerinnen interessiert. Mit der Verschiebung der Abitur-Prüfungen ist die Spitze
des Eisbergs endgültig erreicht. Die Schul- und Bildungspolitik dieser
Landesregierung ist ein Desaster“, findet der Vorsitzende der Jusos Kreis Wesel,
Xavier-Ramon Domain, deutliche Worte.
Die Jusos Kreis Wesel stellen eine kommunikative Katastrophe der Ministerin
Dorothee Feller fest. Denn die Öffentlichkeit erfuhr erst am Vorabend um 21:00 Uhr
von der Absage der Prüfungen. Entschuldigende Worte sucht man vergeblich.
„72.000 Abiturienten und Abiturientinnen haben wochenlang auf die Prüfungen
hingearbeitet und werden jetzt einfach im Stich gelassen. Das ist nicht weniger als
Arbeitsverweigerung vom CDU-geführten Bildungsministerium“, kritisierte der 23-
jährrige Juso-Vorsitzende. Der Ausweichtermin am Freitag sorgt ebenfalls für
Ärgernis. Denn nicht nur streikt die Bahn, der Termin kollidiert sich mit den
muslimischen Zuckerfest.
„Wenn die schwarz-grüne Landesregierung es nicht einmal schafft, die Abitur-
Prüfungen ordnungsgemäß durchzuführen, wie soll diese Regierung sich dann mit
den vielen Problemen unserer Zeit ernsthaft auseinandersetzen können?“
Das CDU-geführte Bildungsministerium müsse unverzüglich sicherstellen, dass die
weiteren Abiturprüfungen reibungslos ablaufen und weitere Fehler ausbleiben.
Wie schon in der Coronavirus-Pandemie müssen jetzt junge Menschen die Suppe
einer verfehlten Bildungspolitik auslöffeln. Diese haben aber in den letzten Jahren
eindrucksvoll bewiesen, dass sie sich von widrigen Umständen nicht verunsichern
lassen. „Wir wünschen allen Schülern und Schülerinnen viel Erfolg, trotz alledem!“