Vorstand der Jusos Kreis Wesel tritt geschlossen in Gewerkschaft ein

Pünktlich zum 1. Mai, dem historischen Tag der Arbeit, tritt der Vorstand der Jusos Kreis Wesel geschlossen in verschiedene Gewerkschaften ein. Das sei, so die Jugendorganisation der SPD, gerade jetzt, in Zeiten von Tarifflucht, Reallohnverlust und Union busting, Pflicht. „Wir möchten ein klares Zeichen setzen. Die Jusos stehen klar an der Seite der Gewerkschaften und kämpfen weiterhin entschlossen für die Rechte der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen“, zeigte sich der Juso-Vorsitzende Xavier-Ramon Domain solidarisch. „Je stärker die Gewerkschaften, desto besser die Arbeitsbedingungen.“

Nach Jahren des Mitgliederrückgangs stehen die Gewerkschaften wieder im Zeichen der Zeit. Im intensiven Streik-Jahr 2023 verzeichneten alle Gewerkschaften einen Boom. Bei Ver.di (Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft) sind in den ersten vier Monaten des Jahres 2023 gleich 80.000 Mitglieder dazugestoßen. Darunter einige der Kreis Weseler Jusos. Der 23-jährige Domain und seine stellv. Vorsitzende Audrey Dilangu sind selbst seit einigen Jahren Mitglied bei Ver.di. Neu an Bord sind Haitham Rashow, Fabrice Sell und Maksim Bondarenko. Tarik Kilinc sowie Hannah Harmsen finden sich in der Bildungsgewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) wieder. Tia Dillan schloss sich der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) an.

Ein Grund für den starken Zuwachs ist die aufflammende Streikbereitschaft. Die Gewerkschaften lassen wieder ihre Muskeln spielen und verzeichnen durchaus Erfolge. Zu Lasten der Bevölkerung mag manch einer Kritik üben, nicht aber die Jungsozialisten. „Wir begrüßen die Streiks unmissverständlich, obwohl auch ich als Pendler einige Male betroffen war. Es liegt aber in der Verantwortung der Arbeitgeber ihre Belegschaft, die nicht zuletzt die hohen Gewinne erwirtschaftet, gerecht zu entlohnen“, so Domain, „und wenn das nicht passiert, dann können die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen natürlich von ihrem Streikrecht Gebrauch machen.“ Die Schuld müsse man nicht bei den Streikenden, sondern beim Arbeitgeber suchen. Der Vorsitzende des DB-Fernverkehrs Richard Lutz erhielt zuletzt eine Gehaltsverdopplung von über 100% auf 2,24 Mio. Euro. Den von der Gewerkschaft Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) geforderte Lohnerhöhung von 12% lehnte Lutz jedoch entschieden ab. „Das ist maximal verantwortungslos und ein Schlag ins Gesicht der hart arbeitenden Belegschaft“, erklärte der 23-jährige Juso-Chef.