Der Nightmover – 8 für die Nacht!

Es könnte ein eine deutliche Verbesserung der Mobilität sein: Die Jusos schlagen vergünstigte Taxifahrten für Jugendliche am Wochenende vor. So sollen junge Menschen in den Nachtstunden sicher und günstig von Partys, Clubs oder Kneipen nach Hause kommen. Den „Nightmover“ gibt es im Kreis Kleve bereits seit 2012.

Im benachbartem Kreis Kleve zeichnet es ein jahrelanges Erfolgsmodell: Junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren können am Wochenende zwischen 22 und 6 Uhr vergünstigt mit dem Taxi nach Hause fahren. Seit dem 01. Oktober 2022 beträgt der Zuschuss 8 Euro pro Person. Dieses Angebot löst sich digital per App ein und ist damit genau auf die Zielgruppe ausgerichtet. Ein Segen für viele junge Menschen, die in den Nachtstunden des Wochenendes sicher und günstig nach Hause kommen können – und das ohne Elterntaxi. 

Xavier-Ramon Domain ist Vorsitzender der Jusos Kreis Wesel und rechnet vor: „Ein Taxi von Wesel nach Dinslaken kostet rund 50 Euro. Teilen sich das Taxi vier Personen, sparen sie durch den Zuschuss 32 Euro, die verbliebenen 18 Euro teilen sie sich durch vier. Das ist fair.“

Die jetzige Situation ist kein vernünftiger Zustand

Die jetzige Situation im Kreis Wesel ist kein vernünftiger Zustand, sind sich die Jusos sicher. Das unterlegt Greta Rühl, Vorsitzende der Jusos Voerde, mit einem anschaulichem Beispiel: „Ohne Auto ins Hamminkelner Café Country zu gelangen ist nur schwer möglich. Mit dem Nightmover-Modell wäre das recht abgelegene Café Country für eine viel größere Zielgruppe erreichbar.“

Dabei spielt besonders die Sicherheit eine große Rolle. Bevor sich eine Person entscheidet, alkoholisiert ans Steuer zu gehen, bietet der Nightmover eine kostengünstige und sichere Alternative. Tia Dillan, im Vorstand der Jusos Kreis Wesel, betont: „Jede Frau kennt das ungute Gefühl, nachts allein an einer leeren Haltestelle zu stehen. Dem gilt es, entgegen zu wirken.“

Nicht umsonst sprechen die Jusos im Kreis Wesel mit Blick auf den Nightmover von einer Win-Win-Win-Situation: „Jungen Menschen ermöglicht der Nightmover eine günstige, sichere und flexible Heimfahrt. Kulturelle Einrichtungen sind besser angebunden und können auf höhere Besucherzahlen hoffen. Die Taxi-Unternehmen profitieren von einer steigenden Nachfrage“, fasst Domain zusammen. 

Deshalb spricht der Nightmover eben nicht nur ein junges Publikum an. Denn die wirtschaftliche Perspektive lassen die Jusos nicht außer Acht. Es gebe ohnehin ein großes Interesse das kulturelle leben und vor allem die Club-Kultur im Kreis Wesel zu fördern. „Clubs im Kreis Wesel kann man an einer Hand abzählen. Das ist bei über 450.000 Einwohner eindeutig zu wenig“, so der 23-jährige Domain. 

Die Politik ist gefragt

Bereits 2018 versuchten die Jungsozialisten, das „Nightmover-Modell“ auch im Kreis Wesel einzuführen. Damals stimmten CDU, Grüne und FDP gegen den von der SPD eingebrachten Antrag. Maksim Bondarenko ist Jusovorsitzender in Wesel. „Es gibt einen immer größeren Mobilitätsbedarf junger Leute. Im kommenden Jahr wird der Kreis 50 Jahre alt, das wäre doch eine gute Gelegenheit, die beiden Rheinseiten näher zusammenrücken zu lassen“, stellte er fest. Die Jusos im Kreis Wesel möchten mit einem breitem gesellschaftlichem Bündnis CDU, Grüne und FDP überzeugen. „Wir wollen den Erfolg im Kreis Kleve auch bei uns wiederholen. Dort zeigte sich, dass eine fraktionsübergreifende Arbeit erfolgreich ist“, führt Bondarenko aus.  SPD, CDU und Grüne haben 2012 gemeinsam das Nightmover-Modell auf den Weg gebracht. Die Jungsozialisten sind sich einig: „Jetzt ist die Politik gefragt. Denn der Kreis Wesel hat einen Nightmover verdient!“